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Artikel: Periorale Dermatitis – Stress für Dich und Deine Haut

Periorale Dermatitis –  Stress für Dich und Deine Haut

Periorale Dermatitis – Stress für Dich und Deine Haut

Wer die Diagnose „periorale Dermatitis“ bekommt, für den geht der Leidensweg nach dem Arztbesuch oft noch eine ganze Weile weiter. Betroffene leiden sowohl unter den unangenehmen Symptomen auf der Haut als auch unter den psychischen Folgen, die eine sichtbare Hauterkrankung im Gesicht mit sich bringt. Der Besuch beim Dermatologen ist zwar der richtige erste Schritt, um eine fachärztliche Diagnose zu bekommen und die Möglichkeiten therapeutischer Maßnahmen zu besprechen und einzuleiten, doch leider führt dieser nicht immer dazu, dass sich die gesundheitliche Lage daraufhin auch zeitnah verbessert.

 

Daran müssen sie sich gewöhnen.“, Ganz weg geht das nicht.“ oder „Sie müssen ihr Leben grundlegend verändern.“ sind Aussagen von Ärzten, die ich im Zusammenhang mit perioaraler Dermatitis schon gehört habe und die natürlich dazu führen können, dass man sich nach dem Besuch, von dem man sich als Patientin Besserung erhofft, noch elender fühlt als zuvor. Wenn man ganz großes Pech hat, verschreibt einem der Arzt dann auch noch eine kortisonhaltige Salbe und schickt einen so nach Hause. Doch wenn diese Salbe abgesetzt wird, kommt es oft zu einem erneuten Schub, der sogar noch stärker sein kann als der vorhergegangene, und die körperlichen und psychischen Probleme beginnen von vorne.

Wir wollen in diesem Beitrag einmal genau betrachten, was über die Ursachen der perioralen Dermatitis bekannt ist, warum eine Therapie mit Kortikosteroiden nicht zu empfehlen ist und welche Behandlungsmöglichkeiten erfolgsversprechend sind.

 

Was ist eine periorale Dermatitis?

Die periorale Dermatitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die - wie der Name schon sagt - meist um den Mund herum auftritt. Sie wird umgangssprachlich auch als Mundrose oder auch als Stewardessen-Krankheit bezeichnet.

 

Was sind die Symptome der perioralen Dermatitis?

Die periorale Dermatitis verursacht einen Hautausschlag im Gesicht, der typischerweise um den Mund herum auftritt und einen schmalen Bereich um die Lippen ausspart. Es kann auch Kinn, Wangen, Nasenpartie, Stirn oder Augenlider betreffen, in schweren Fällen auch das gesamte Gesicht, die Haut hinter den Ohren oder den Hals. Die Hautveränderungen sind oft symmetrisch auf beiden Gesichtshälften zu finden und zeigen gerötete, trockene und gespannte Haut, die leicht juckt. Es können wenige Millimeter große rote Papeln und kleine Pusteln mit Eiterbildung auftreten, und es ist möglich, dass sich leichte Schuppen bilden. Die Papeln entstehen im Bereich der Haarfollikel der sogenannten Vellushaare, feiner, kurzer und schwach pigmentierter Haare. Ein schmaler Bereich direkt um den Mund ist frei von Vellushaaren, weshalb hier meist keine entzündlichen Veränderungen auftreten.

 

Wie ist der Verlauf der Krankheit?

Leider verläuft die periorale Dermatitis in der Regel chronisch und oft mit einer schubweisen Verschlechterung der oben genannten Symptome. Die gute Nachricht ist jedoch, dass bei einer Vermeidung der auslösenden Faktoren auch eine Besserung bis hin zu einem vollständigen Rückgang der Symptomatik erreicht werden kann. Es müssen sich also längst nicht alle Betroffene an diese Krankheit und ihre Symptome gewöhnen, sondern in den meisten Fällen gibt es durchaus berechtigten Grund zur Hoffnung auf Besserung.

 

Wer ist besonders von der Krankheit betroffen?

Periorale Dermatitis kann bei Menschen jeden Alters auftreten, aber Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Besonders häufig trifft es Frauen zwischen 16 und 45 Jahren.

 

Wie entsteht eine periorale Dermatitis?

Die genauen Ursachen der perioralen Dermatitis sind noch nicht vollständig erforscht. Viele Betroffene haben jedoch aufgrund ihrer genetischen Veranlagung generell eine empfindliche Haut.

 

Bekannt ist, dass es bei der Entstehung der perioralen Dermatitis zu einer Störung der natürlichen Barrierefunktion der Haut kommt, wodurch sie Feuchtigkeit schlechter speichern kann, trockener wird und anfängt zu spannen. In der Folge treten Reizungen und Schuppenbildung auf, wodurch Infektionserreger leichter in die Haut eindringen können. Dazu kommt es zu einer Veränderung des Mikrobioms der Haut, aufgrund der sich potenziell schädliche Mikroorganismen vermehren.

Diese Prozesse verstärken sich gegenseitig und können schließlich zu den oben genannten Symptomen führen. Die geschädigte Haut versucht sich zu regenerieren, indem die geschädigte Hornschicht der Haut, eindringende Substanzen aus der Umwelt und Mikroorganismen das Immunsystem der Haut aktivieren. Dies kann zu einer chronischen Entzündungsreaktion führen.

 

Was sind die Ursachen für die periorale Dermatitis?

Es wird davon ausgegangen, dass bei jedem Patienten eine individuelle Kombination aus exogenen (äußeren) und endogenen (inneren) Faktoren die Entstehung und den Verlauf der Krankheit beeinflussen.

 

  • Ein übermäßiger Gebrauch von Kosmetikprodukten und die damit einhergehende Überpflegung der Haut wird immer noch häufig als mögliche Ursache von perioraler Dermatitis genannt und führte zur unschönen Bezeichnung „Stewardessen-Krankheit“. Fakt ist, dass falsche Hautpflege der Hautbarriere schadet und die periorale Dermatitis vermutlich fördert.

  • Schädliche und reizende Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten können zur Entstehung von perioraler Dermatitis beitragen oder ihren Verlauf verschlechtern. Dazu gehören Parfümstoffe, Alkohole, Mineralöle und bestimmte Konservierungsstoffe.

  • Die tägliche Gesichtsreinigung kann die Hautbarriere ebenfalls schädigen, wenn aggressive Tenside in den Produkten enthalten sind oder sie zu häufig durchgeführt wird. Fette werden so aus der Hornschicht der Haut herausgelöst und macht sie durchlässig für infektionsauslösende Mikroorganismen.

  • Glukokortikoide (Kortison, Hydrokortison) werden oft als Arzneimittel eingesetzt aufgrund ihrer entzündungshemmenden und immunsuppressiven Wirkung, sind bei perioraler Dermatitis jedoch schädlich, da auch sie die Hautbarriere schädigen. Kortisonhaltige Arzneimittel können eine periorale Dermatitis sogar auslösen.

  • Übermäßige UV-Strahlung kann entzündliche Hautkrankheiten verstärken und sollte vermieden werden. Da auch Sonnencremes die Symptome teilweise verstärken, solltest Du bei starker Sonne lieber im Schatten bleiben und eine Kopfbedeckung tragen.

  • Das Tragen von Mund-Nasen-Masken kann eine Entstehung von perioraler Dermatitis begünstigen oder die Symptome verschlechtern, indem es eine mechanische Reizung verursacht. Außerdem können sich im feuchten Klima unter der Maske Mikroorganismen optimal vermehren. In den Masken enthaltene Chemikalien können ebenfalls reizend wirken.

  • Studien zeigen, dass bei einigen Betroffenen die Verwendung von fluoridhaltigen Zahncremes die Symptome der perioralen Dermatitis verschlechtert. Du solltest beobachten, wie sich eine andere Zahncreme auf Deine Haut auswirkt.

  • Auch genetische Faktoren begünstigen die Entstehung von perioraler Dermatitis. Studien zeigen, dass Betroffene häufiger eine Veranlagung zu Atopie haben, einer Prädisposition zu Allergien, Asthma und Neurodermitis und trockener Haut.

  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, besonders eine Dysbiose der Darmflora könnten bei der Entstehung von perioraler Dermatitis ebenfalls eine Rolle spielen. Man spricht im Zusammenhang zwischen Darm und Haut auch von der Darm-Haut-Axe und eine Verbesserung der Darmgesundheit kann zu einer Verbesserung der Symptome bei Hauterkrankungen führen.

  • Auch hormonelle Dysbalancen werden als Auslöser von perioraler Dermatitis diskutiert, auch weil ein großer Teil der Betroffenen Frauen sind und diese oft von einer Verschlechterung der Symptome während der Periode berichten. Hormonelle Verhütungsmittel können hier ebenfalls eine Rolle spielen.

  • Stress belastet uns als Menschen auf unterschiedliche Arten, zum Beispiel indem er das Immunsystem und die Zusammensetzung der Darmflora negativ beeinflusst. Aber Stresshormone haben auch eine direkte Wirkung auf unsere Haut, denn hohe Cortisol- und Adrenalinspiegel begünstigen die Entstehung von Hautkrankheiten wie Akne, Dermatitis und Psoriasis.

 

Wie wird die periorale Dermatitis diagnostiziert?

Die Diagnose einer perioralen Dermatitis erfolgt durch den Arzt oder die Ärztin anhand der charakteristischen Symptome und Hautveränderungen. Der Arzt oder die Ärztin wird auch die Hautpflege-Gewohnheiten und die verwendeten Hautpflege-Produkte besprechen, um zu ermitteln, ob die Haut möglicherweise falsch oder zu intensiv gepflegt wurde.

 

In einigen Fällen können weitere Untersuchungen erforderlich sein, um andere Erkrankungen wie Neurodermitis, Akne, Rosazea oder Kontaktallergien auszuschließen. Dazu kann eine Blutuntersuchung oder die Entnahme einer kleinen Hautprobe unter örtlicher Betäubung notwendig sein. Die Abgrenzung anderen Krankheiten ist nicht immer einfach, da es auch Mischformen gibt, jedoch auch besonders wichtig, weil durch eine falsche Behandlung die Symptome noch verschlechtert werden und das Leid der Patientinnen weiter zunimmt.

 

Wie wird eine periorale Dermatitis behandelt?

Da die genaue Ursachen der perioralen Dermatitis noch unbekannt sind, gibt es auch noch keine spezifische Therapie. Bei einigen Betroffenen heilt die Krankheit von selbst, bei anderen bleibt sie ohne Behandlung jedoch jahrelang bestehen.

Eine bekannte Methode zur Behandlung der perioralen Dermatitis ist die sogenannte Nulltherapie. Dabei werden für mehrere Wochen konsequent alle Hautpflegemittel vermieden, einschließlich Hautcremes, Waschlotionen, Kosmetika und vor allem kortisonhaltige Salben.

Auch die Gesichtsreinigung muss in vielen Fällen umgestellt werden. Meist wird empfohlen, nur mit Wasser zu waschen und das Gesicht hinterher mit einem frisch gewaschenen Tuch abzutropfen. Mechanische Irritationen und aggressive Tenside sollten vermieden werden.

In einigen Fällen können Ärzte für die Phase des Kosmetikverzichts einzelne, gut verträgliche medizinische Hautpflegemittel oder lokal angewendete Antibiotika verschreiben, die genau nach ärztlicher Anweisung verwendet werden sollten.

 Was kann ich noch zur Verbesserung der Symptome tun?

Nichts kann bei akuten oder chronischen entzündlichen Hautkrankheiten den Besuch beim Arzt oder einer Ärztin ersetzen. Hast Du Zweifel bezüglich der erhaltenen Diagnose oder den empfohlenen Therapieformen, hole Dir eine zweite Meinung in einer anderen Praxis.

Zusätzlich kannst Du zusätzlich versuchen, über eine gesunde und ausgewogene Ernährung Deine Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen und so Einfluss auf Deine Hautgesundheit zu nehmen. Bevor Du Deine Ernährung umstellst, solltest Du jedoch auch erst einen ärztlichen Rat einholen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Gegebenenfalls kann die Einnahmen von Probiotika ein Weg sein, um Deine Darmflora positiv zu beeinflussen. Sprich hierzu mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin und lasse Dich bezüglich Deiner Darmgesundheit genauer untersuchen, wenn Du vermutest, dass diese auch eine Rolle bei Deiner perioralen Dermatitis spielen könnte.

Auch die Abklärung von hormonellen Faktoren bei der Krankheit solltest Du beim Arzt ansprechen. Eine Laboruntersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob Deine Hormonwerte auffällig sind oder nicht.

Der wichtigste und gleichzeitig vielleicht auch schwierigste Punkt, der den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen kann, ist ein gutes Stressmanagement. Denn verständlicherweise ist die Krankheit selbst mit ihren Symptomen, die so prominent und sichtbar im Gesicht auftreten, für viele Betroffene ein riesiger Stressfaktor. Da kann es schnell zu einem Teufelskreis kommen, in dem Stress und Symptome sich gegenseitig verstärken. Diesen Kreislauf zu durchbrechen kann schwierig sein und manchmal eine Zeit dauern.

Natürlich ist es sehr belastend, wenn man unter den akuten Symptomen einer perioralen Dermatitis leidet. Das unangenehme Gefühl im Gesicht ist kaum zu vergessen und allgegenwärtig. Man denkt pausenlos, dass die Menschen um einen herum in erster Linie die Entzündungen im eigenen Gesicht wahrnehmen und vergisst, dass man als Mensch viel mehr zu bieten hat als eine makellose Haut.  Es kann schwer sein anzuerkennen, dass die Symptome der perioralen Dermatitis gerade einfach da sind und man keine unmittelbare Möglichkeit hat, sie auf irgendeine Weise schnell verschwinden zu lassen. Dabei ist es genau die Anerkennung dieser Tatsache, die viel Stress und Anspannung verschwinden lassen und in der Folge zu einer Besserung der Symptome führen kann. 

Ein weiterer wichtiger und hilfreicher Schritt kann sein, über die Krankheit, den durch sie verursachten Stress und die negativen Gedanken, die man hat, zu sprechen. Gute Freundinnen oder Familienmitglieder können diese Gesprächspartnerinnen sein oder aber man zieht in Betracht, sich professionelle Hilfe bei einem Therapeuten oder einer Therapeutin zu holen, wenn die psychische Belastung zu stark wird.

Daneben gibt es natürlich noch unzählige andere Aktivitäten, die das Stresslevel senken können. Dazu gehören zum Beispiel Sport und Meditation, Aktivitäten in der Natur, Zeit für sich selbst, für Freundinnen und Familie, gesunder Schlaf und Ruhepausen im Alltag, Aufgaben abgeben und eigene Grenzen wahrnehmen, achten und artikulieren.

 

Wie sind die Heilungschancen bei perioraler Dermatitis?

Vielleicht hilft es auch, positiver und weniger angespannt in die Zukunft zu schauen, wenn man Folgendes weiß: Obwohl die Krankheit meist einen chronischen Verlauf nimmt, besteht eine gute Chance, dass die entzündlichen Veränderungen der Haut nach wenigen Wochen wieder abklingen und die Haut verheilt, ohne dass Narben zurückbleiben. Wichtig ist dazu natürlich, dass die ärztlichen Empfehlungen eingehalten werden.

Leider kann man nicht ausschließen, dass es an einem späteren Zeitpunkt zu einem erneuten Krankheitsschub kommt, bei einer erneuten Häufung von auslösenden Faktoren ist dies sogar wahrscheinlich. Aber werden auslösende Faktoren, wie das Stressniveau und die Darmgesundheit, langfristig und kontinuierlich positiv verändert, ist es möglich, die Häufigkeit des Auftretens der Symptome zu verringern und die Wiederkehr der Symptome in einigen Fällen sogar ganz zu vermeiden.

 

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